Gute Fragen

Bevor eine Familie mit einem Welpen gemeinsame Wege geht, gibt es einige gute Fragen, über die es sich lohnt, nachzudenken. Vielleicht haben Sie sich bereits mit einigen auseinandergesetzt. Vielleicht finden Sie hier noch die eine oder andere Frage oder Antwort für sich.
Weitere umfassende Informationen zum Thema Hundekauf finden Sie unter anderem in der Broschüre des österreichischen Bundesministeriums Augen auf beim Hundekauf (PDF).

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Welche Hunderasse soll es sein?
Sie denken darüber nach, einen Hund zu sich zu nehmen? Vielleicht einen ausgewachsenen Mischling aus dem Tierheim, einen Welpen aus einem Zufalls-Wurf oder einen reinrassigen Welpen mit oder ohne Ahnenpass?
Welche Eigenschaften werden der jeweiligen Rasse zugeschrieben und kann ich den entsprechenden Bedürfnissen gerecht werden?
Dies sind persönliche Entscheidungen, die individuell getroffen werden und zur jeweiligen Situation der Menschen passen müssen.

Ich selbst hatte im Laufe der Jahre eine wundervolle Mischlings Hündin aus dem Tierheim, eine entzückende gerettete Dalmatiner Dame aus Italien und eine sensible reinrassige Beagle Lady mit Ahnenpass. Inzwischen leben wir mit einem kleinen Haufen liebenswerter Bolonka-Mädels zusammen – eine Hündin stammt aus einem privaten Zufalls-Wurf, unsere Zuchthündinnen kommen aus offiziellen und verantwortungsvollen Zuchtstätten mit Abstammungsnachweis und Gesundheitszertifikaten.
Und für jeden dieser Hunde würde ich mich wieder entscheiden – genau so wie sie waren und sind.

Haben wir genügend Zeit für einen Hund?
Ein Hund braucht Zeit von seinen Menschen. In den ersten Wochen und sein gesamtes Hundeleben lang.
Ein Welpe darf beispielsweise in der ersten Zeit nicht alleine gelassen werden. Er muss sich erst an sein neues Zuhause und seine Bezugspersonen gewöhnen. Zudem kann es eine ganze Weile dauern, bis so ein Zwerg zuverlässig stubenrein ist. Das ist normal!
Sich mit sinnvoller Beschäftigung und Erziehung für einen Hund auseinander zu setzen, nimmt Zeit in Anspruch. Dies mit einem Hund umzusetzen, noch viel mehr!
Manchmal reicht eine kleine Gassi Runde, öfter braucht es größere Strecken zum Sausen und Auspowern oder gezielte Trainingseinheiten.
Wenn ich mich für ein Tier entscheide, muss ich mir über seine Bedürfnisse im Klaren sein und dafür Sorge tragen, diesen gerecht zu werden.

Wer wird den Hund pflegen, füttern, mit ihm zum Tierarzt gehen und seine Häufchen aufsammeln?
Ehrlicherweise nervt es mich manchmal, dass ich unsere Mädels nach einem ordentlichen Regenspaziergang abduschen, föhnen und bürsten muss. Dies ist notwendig, da unsere Bolonkas durch Wiesenrand und Pfützen sausen dürfen, hundeschmutzig werden und ihr dichtes Fell sonst zu lange dreckig und nass bleiben würde.
Für mich ist es unverzichtbar, Hunde in meiner Nähe zu haben. Der damit verbundene Zeit- und Arbeitsaufwand ist Teil meines und unseres Alltags.

Sind alle Familienmitglieder mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden?
Manchmal wünschen sich Kinder ganz unbedingt einen Hund.
Ich finde es für Kinder wunderbar, wenn sie mit Tieren aufwachsen. Vorausgesetzt, die Eltern haben ebenfalls den Wunsch nach einem Tier im Haus.
Verantwortlich sind wir Erwachsenen. Ein Kind ist nicht in der Lage und es ist auch nicht seine Aufgabe, die Verantwortung für einen Hund und die damit verbundene Arbeit zu übernehmen.
Unsere Jungs füttern manchmal unsere Hunde, spielen und schmusen mit ihnen oder gehen mit ihnen eine Runde spazieren. Aber die Verantwortung dafür, dass es Mensch und Tier gut geht, tragen wir Erwachsenen.

Haben wir die finanziellen Möglichkeiten, für alles was nötig ist?
Die Anschaffungskosten eines Welpen (Infos zum Preis unserer Welpen finden Sie unter Welpen Abgabe) betragen tatsächlich einen verschwindenden Bruchteil dessen, was über die Zeit von 10 bis 15 Lebensjahren für einen Hund ausgegeben wird.
Geld wird investiert in hochwertiges Futter, Leckerli zur Belohnung, Schweineöhrchen zum nagen, ein oder zwei Hundekörbchen, ein hübsches Halsband oder ein lustig beschriftetes Brustgeschirr mit passender Leine, eine griffbereite Umhängetasche für Leckerli und Kotsäckchen, geeignete Fellbürsten und Scheren, eine sichere Autobox, einen neuen Gartenzaun, Kurskosten für die Hundeschule, Routine-Tierarztbesuche, ungeplante tierärztliche Eingriffe, wirksame Mittel gegen Zecken und einiges mehr.
Zusätzlich ist es möglich, dass der schöne Flurteppich die Welpen-Zeit nicht unbeschadet übersteht oder das neue teure paar Schuhe in einem unbeobachteten Moment voller Genuss angenagt wird.

Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer kaufen für ihr Tier hübsche, besondere, witzige oder schlichtweg praktische Accessoires – der Markt hält mit Sicherheit ausreichend Möglichkeiten und Ideen dafür bereit.

Noch mehr Fragen?
Wie gestalten wir unseren Urlaub mit Hund? Was passiert, wenn der Hund älter wird? Was, wenn er krank wird? Was, wenn er stirbt und der Abschied weh tut?

Ist es ok, dass ein Hund manchmal bellt, schmutzig ist oder sein Pfützchen mal am falschen Ort macht? Ist uns bewusst, dass auch ein Hund seine eigene Persönlichkeit mitbringt und nicht alles planbar ist?

Um ehrlich zu sein, habe ich mir viele dieser Fragen nicht gestellt, als ich meine erste Mischlingshündin recht kurzfristig und spontan aus dem Tierheim mit nachhause nahm.
Vielleicht ist das auch gut so. Möglicherweise hätte ich mich sonst dagegen entschieden, sie zu uns zu holen.
Inzwischen habe ich vieles gelernt und erfahren und erlebe, wie sehr unsere Hunde unser Leben bereichern. Wie viel sie geben und wie eng die Bindung zwischen Mensch und Tier sein kann.

Ist es soweit?
Wenn die Entscheidung getroffen, der richtige Hund ausgewählt, das Hundekörbchen gerichtet sind und der Zeitpunkt des Abholens feststeht, wird es vermutlich sehr sehr aufregend.
Wenn Kinder mit dabei sind – noch viel mehr! Da gibt es vielleicht Diskussionen darüber, wer den Namen aussucht, den Hund als erstes streicheln oder halten darf, wen er am liebsten haben wird oder wem er dann am meisten gehört.

Da können viele große Gefühle entstehen.

Und wenn der Welpe kommt?
Die Freude darüber ist wahrscheinlich riesengroß. Der kleine Zwerg weiß noch gar nicht, was da alles auf ihn zukommt. Vielleicht wird ihm beim Autofahren schlecht oder er macht beim Ankommen vor lauter Aufregung auf den Lieblings-Teppich im Wohnzimmer. Er vermisst wahrscheinlich seine Mutter und Geschwister. Auf jeden Fall ist das alles auch für ihn sehr aufregend!

Unsere Leni war beispielsweise von den Eindrücken im Freien in den ersten Wochen so überwältigt und abgelenkt, dass sie einfach keine Zeit hatte, ihre Geschäfte zu erledigen. Die gerichteten Inkontinenz-Unterlagen im Wohnzimmer haben uns diese Phase glücklicherweise sehr erleichtert.

Welpen erziehen?
Zwei Dinge liegen mir sehr am Herzen, wenn es um das Erziehen eines Welpen geht:

Lassen Sie den Welpen in der ersten Zeit bitte nicht alleine.
Alleine sein zu können wird für Ihren Hund im Alltag wichtig sein, muss aber schrittweise geübt werden.
Auch nachts gehört ein Welpe zu seinem Rudel. Das gibt ihm Sicherheit und lässt das Vertrauen zu seinen Bezugspersonen wachsen.
Ob der Hund im oder neben dem Bett schläft, kommt ganz auf Herrchen und Frauchen und auf die Charakterzüge des Hundes an. Die Entscheidung darüber liegt allein bei Ihnen.

Und schnappen Sie sich eine Portion Geduld und Leichtigkeit. Manchmal kann die Welpen-Zeit sehr anstrengend sein.
Holen Sie sich vielleicht ein bisschen Unterstützung. Lesen Sie ein Buch über Hundeerziehung, tauschen sie sich mit anderen Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern aus oder stellen Sie Ihre Fragen an eine Hundetrainerin oder einen Hundetrainer.
Ich stehe Ihnen auch nach der Zeit der Welpen Abgabe für Fragen sehr gerne zur Verfügung!
Erfahrungen auszutauschen ist gemeinsam leichter als alleine 😊.

Und sonst?
Kuscheln, spielen, lachen, genießen, viele Leckerli bereit halten, beim Namen rufen üben, „Komm!“, „Sitz!“, „Nein!“, „Aus!“ „Gut!“ und andere Kommandos Schritt für Schritt einüben, geduldig sein, sich ab und zu ein bisschen ärgern, das Herz erwärmen lassen und rein ins Abenteuer „Leben mit Hund“!